Von Tarah Demant
Die Bemühung der Trump-Regierung, die Existenz von Trans-Personen zu leugnen, ist ein erschreckender Gewaltakt, und seine Auswirkungen gefährden Menschen hier in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt. Dieser transfeindliche und verquere Plan bringt die USA aus dem Takt mit dem Völkerrecht und den grundlegenden Menschenrechten. Es ist eine entmenschlichende Maßnahme, die an einige der schändlichsten Kapitel unserer Geschichte erinnert, darunter die Unterwerfung indigener Völker und die Sklaverei, und wir sollten zutiefst beunruhigt sein.
Die Nachricht von Donald Trumps jüngstem Anti-LGBTI-Extremismus steht im Widerspruch zu den globalen Menschenrechtsfortschritten für LGBTI, nachdem Uruguay wenige Tage zuvor ein Gesetz verabschiedet hat, das Transmenschen Rechte gewährt, Diskriminierung nach geltendem Recht verbietet und sicherstellt, dass sie Zugang zu der von ihnen benötigten Gesundheitsversorgung haben. Australien wurde kürzlich das 27. Land weltweit, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hat. Und im September diesen Jahres hat Indiens höchstes Gericht das koloniale Verbot homosexueller Handlungen beendet.
Aber es gibt andere Orte auf der Welt, an denen LGBTI regelrecht um ihre Existenz kämpfen, und die Menschen in diesen Regionen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wenn die Bigotterie der Trump-Regierung zur Politik wird. Einige Hürden sind schwerwiegend, wie Ugandas Bemühungen, die Todesstrafe für das "Verbrechen" der Homosexualität zu verhängen, und Finnlands Forderung, dass jemand für "psychisch krank" erklärt und sterilisiert werden muss, damit sein Geschlecht offiziell neu zugewiesen wird. Wenn Trump seinen Willen durchsetzt, wird dies transfeindliche und homofeindliche Bewegungen und Regierungen überall weiter stärken.
Die Trump-Regierung bemüht sich nicht, ihre Bewunderung für repressive Regime in der Türkei, Russland und Saudi-Arabien zu verbergen, die für LGBTI besonders bedrohlich sind. Wir haben gesehen, wie Trumps Verachtung für Meinungsfreiheit und Menschenrechte in der Politik dieser Regierungen gegenüber der Zivilgesellschaft widergespiegelt wurde. Mit Sicherheit werden Trumps Bemühungen, die Existenz von Trans-Menschen zu negieren, auch im Ausland schreckliche Folgen haben.
Jeder Schritt, das Geschlecht als "bei der Geburt festgelegt" und als unveränderlich zu definieren, soll nicht nur die Rechte von Transmenschen stark einschränken und ihre Identität hier in den USA auslöschen, sondern auch die grundlegende Menschlichkeit und Würde von Menschen überall beeinträchtigen. Die Trump-Regierung fordert das alleinige Recht, das Geschlecht zu definieren - Merkmale, auf denen sie beharrt, sind unveränderlich. Dies widerspricht wissenschaftlichen und medizinischen Definitionen sowie grundlegenden Menschenrechten. Für einige Menschen passt das ihnen bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht zu ihrer Geschlechtsidentität. Darüber hinaus negiert sie die Rechte von Intersexuellen - schätzungsweise 1,7 Prozent der Bevölkerung -, die mit Geschlechtsmerkmalen geboren werden, die außerhalb enger Definitionen von "weiblichem" oder "männlichem" Geschlecht liegen.
Diese Regierung scheint darauf fixiert zu sein, LGBTI-Rechte, insbesondere Rechte für Transgeschlechtliche, zurückzufahren. Von der Rücknahme des Schutzes von Trans-Student_innen bis hin zum Versuch, Trans-Menschen den Einsatz beim Militär zu verwehren oder die rechtliche Diskriminierung von Trans-Personen am Arbeitsplatz zu fördern, ist dieser jüngste Versuch Teil einer langen Reihe von Richtlinien, die darauf abzielen, Trans-Personen Grundrechte zu verweigern, diesmal durch einfache Löschung ihrer Existenz in den Augen der Regierung.
Jeder hat das Recht auf Gewaltfreiheit und Schutz vor Diskriminierung, das Recht auf Gesundheitsversorgung, das Recht auf Heirat und Familie. Dies sind Rechte, die die Trump-Regierung konsequent LGBTI verwehrt hat, und dies mit globalen Auswirkungen. Jeder Schritt zur einfachen "Auslöschung" von Menschen ist ein Schritt weg von den Menschenrechten, und das betrifft uns alle.
Tarah Demant, Ph.D., ist Direktorin des Gender, Sexuality, and Identity Programms bei Amnesty International USA und ehemalige Professorin für Frauen-, Geschlechter- und Sexualitätsforschung.