Emily Gray - Amnesty-Expertin für Menschenrechte und sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität
Emily Gray - Amnesty-Expertin für Menschenrechte und sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität © Rupert Haag

Meldungen | Weltweit : Ein enormer Schatz an Talenten und Fähigkeiten

Interview mit Emily Gray, Amnesty-Expertin für Menschenrechte und sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität

Nach einer umfangreichen Umstrukturierung ist Emily Gray seit Januar 2011 die neue Koordinatorin für Menschenrechtsarbeit zu LGBT-Themen in einer Vollzeit-Position. Queeramnesty führte mit ihr im Internationalen Sekretariat von Amnesty International ein Interview.

Emily, welche beruflichen Stationen brachten Sie zu Amnesty International?

Emily Gray: Ursprünglich war ich Rechtsanwältin in Australien und arbeitete als Researcher für einen Richter, danach für die Australian Human Rights Commission im LGBT-Bereich. Ich arbeitete auch im Vorstand der Australischen LGBT-Lobby-Vereinigung. Seit 2 Jahren bin ich nun in England, wo ich zuerst als Parlamentarische Rechtsbeauftragte (parliamentary legal officer) zum Gleichstellungsgesetz arbeitete.

Was sind nun Ihre genauen Aufgabenfelder im Internationalen Sekretariat von AI?

Emily Gray: Ich besuchte auf einer Research-Reise verschiedene afrikanische Länder - Kamerun, Kenia, Uganda und Südafrika - da Amnesty derzeit auch Schwarzafrika als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit betrachtet. Diese Region gehört zu den Gebieten, wo LGBT besonders verfolgt und diskriminiert werden. Ich diskutierte dort mit LGBT-Aktivist_innen über die wichtigsten Anliegen und Herausforderungen in ihrer Arbeit. Als Ergebnis dieser Gespräche wollen wir ein „advocacy toolkit“ entwickeln mit Empfehlungen zu Sicherheitsmaßnahmen, Argumentationshilfen gegen Kriminalisierung, die die Aktivist_innen dann sowohl in ihren communities als auch im Gespräch mit Regierungsvertreter_innen nutzen können.

Wie gestaltet sich die zukünftige LGBT-Arbeit von AI zu den anderen Weltregionen?

Emily Gray: In unserer Arbeit analysieren wir, in welchen Regionen wir neben Afrika unsere Ressourcen am effektivsten einsetzen können. Darüber hinaus werden wir auch zu Lateinamerika und zu Europäischen Gay Prides als weitere Prioritäten arbeiten. Offensichtlich wären auch mehr Aktivitäten zu MENA (Naher Osten und Nordafrika) und Asien/Pazifik angebracht, aber wir müssen darauf achten, dass wir auch über genügend Sektionen verfügen, die die Arbeit dazu bewältigen können, und eruieren, wo genau wir die größten Veränderungen bewirken können. Mir liegt sehr viel daran, dass der Aspekt von „LBTI“ (Lesben, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle) nicht vernachlässigt wird. Leider sind Lesben in dieser Arbeit immer noch nicht sichtbar genug, genauso wie bisexuelle Frauen, Transgender und Intersexuelle. Wir können noch sehr viele interessante Aktivitäten zu Gewalt gegen Transgender wie auch zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Lateinamerika starten. Neben der Arbeit zu Homophobie in Osteuropa wollen wir Europa zu einem Vorreiter für die ideale Verwirklichung der Rechte von LGBT machen, insbesondere für Transgender und Intersexuelle.

Was sind Ihre Hoffnungen und Ziele für die Zukunft?

Emily Gray: LGBT sollten in einer Welt leben können, wo sie nicht verfolgt werden und alle ihre Menschenrechte ohne Furcht wahrnehmen können. Das ist natürlich ein sehr allgemein gefasstes Ziel und uns ist bewusst, dass unsere Ansprüche in Lateinamerika, wo wir Partnerschaftsrechte angehen, ganz andere sein müssen als z.B. in Afrika, wo es um Entkriminalisierung und Schutz von Individuen geht. Da müssen wir ganz pragmatisch sein. Seit dem Beginn meiner Arbeit bei AI war ich jedoch höchst beeindruckt von dem Enthusiasmus und der Energie, die ich von den Aktivist_innen aus den Sektionen und Strukturen bei AI erfahren habe. Diese sind reich an Talenten und Fähigkeiten, welche ich sehr schätze und mit denen wir in der Zukunft auch die Strategie in der Arbeit zu LGBT weiter entwickeln und vorantreiben können.

Queeramnesty: Herzlichen Dank für das Interview!

Die Fragen stellte Rupert Haag, Sprecher der Themenkoordinationsgruppe Queeramnesty

Meldungen 2012

Meldungen | Europa : Beitrag zu Deutschland für die europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz

Meldungen | Trinidad und Tobago : Amnesty International begrüßt die Position der Premierministerin gegenüber Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung

Meldungen | Uganda : LGBT in Uganda: Gesetz nicht eingebracht

Meldungen | Kamerun : Berufungsgericht in Kamerun hält Urteilsspruch von drei Jahren Gefängnis für ‚homosexuelles Verhalten’ aufrecht

Meldungen | Europäische Union : Nobelpreis: EU muss auf Erreichtem aufbauen, Menschenrechtsmängel angehen

Meldungen | Russland : Homophobie wird quasi legalisiert

Meldungen | Berlin | Türkei : „Weder Krankheit noch Verbrechen“

Meldungen | Südafrika : Verbrechen aus Hass

Meldungen | Schweiz : Flüchtlinge bei Queeramnesty Schweiz

Meldungen | Deutschland : „Proudly African & Transgender“ in Schwerin

Meldungen | Südafrika | Uganda : Homophobie in Afrika

Meldungen | Vereinte Nationen | Weltweit : In einem bahnbrechenden UN-Votum verurteilen Regierungen außergerichtliche Exekutionen

Meldungen | Europa | Europäische Union : Amnesty: Europa muss Transgender besser schützen

Meldungen | Malawi : Ein historischer Schritt nach vorne: Aufhebung der Anti-Homosexualitätsgesetze in Malawi

Meldungen | Mazedonien : Mazedonien: Regierung muss LGBTI Menschen vor Diskriminierung schützen

Meldungen | Uganda : Trailer: "Call me Kuchu" - Dokumentation über die LGBT-Community Ugandas

Meldungen | Afrika | Uganda : "CALL ME KUCHU": DOKU ÜBER DIE LGBT-COMMUNITY IN UGANDA AB SOFORT IM KINO

Meldungen | Simbabwe : Zimbabwe: Einhalt für polizeiliche Einschüchterung von LGBTI Aktivisten

Meldungen | Mittelamerika | Barbados : Barbados: Amnesty Internationals Vorlage für den UN Universal Periodic Review

Meldungen | Bulgarien : Video: Changing laws, changing minds

Meldungen | Afrika | Uganda : Uganda und homosexuelle Handlungen

Meldungen | Europa | Lettland : Baltic Pride kann in Riga am 02. Juni 2012 ohne Zwischenfälle stattfinden

Meldungen | Armenien | Aserbaidschan | Georgien : ‘Virulente’ homophobe Übergriffe bringen Aktivist_innen im Südkaukasus in Gefahr

Meldungen | Kamerun | Südafrika : Afrika: Beende die Diskriminierung von LGBTI Menschen am Internationalen Tag gegen Homophobie!

Meldungen | Weltweit : Ein enormer Schatz an Talenten und Fähigkeiten

Meldungen | Europa | Russland : Homosexualität ist keine Perversion. Pervers ist Ballett auf dem Eis!

Meldungen | Nordamerika | USA : Fast 40% der Wähler_innen in North Carolina lehnen das Verbot der gleichgeschlechtliche Ehe ab

Meldungen | Moldawien : Verbot von LGBTI Demonstrationen erzeugt gefährliche Spannungen in Moldawien

Meldungen | Ungarn : Ungarn: Behörden müssen das Verbot des Pridemarsches 2012 aufheben

Meldungen | Europa : EUROPÄISCHE LGBT-UMFRAGE IM AUFTRAG DER EU-GRUNDRECHTSAGENTUR (FRA)

Meldungen | Irak : Pressemitteilung: Irak - Untersucht "EMO" Angriffe

Meldungen | Antigua und Barbuda : Antigua und Barbuda: Amnesty International begrüßt das Engagement, Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Orientierung zu verurteilen

Meldungen | Deutschland : Intersexualität und Menschenrechte – Stellungnahme von Queeramnesty zu den Empfehlungen des Deutschen Ethikrats

Meldungen | Kamerun : Kamerun muss das Gesetz, das homosexuelle Handlungen unter Strafe stellt, aufheben

Meldungen | Afrika : Die Rhetorik tunesischer Staatsbeamter unterminiert die Menschenrechte

Meldungen | Deutschland : LGBT-Filme bei der Berlinale 2008

Meldungen | Kamerun : Mahnwache für Roger Mbede: Auch nach Briefmarathon demonstriert Amnesty für Einzelfälle

Meldungen | Uganda : Uganda: Regierung veranstaltet Razzia bei Workshop zu LGBT-Rechten

Meldungen | Kamerun : Der Kampf für die Rechte von Lesben und Schwulen in Kamerun

Meldungen | Lettland : Im Auftrag von Amnesty

Meldungen | Europa : Menschenrechte sind mein Stolz

Meldungen | Afrika | Kamerun : DIE SITUATION VON HOMOSEXUELLEN IN KAMERUN

Meldungen | Deutschland : MERSI empfängt 15-köpfige Delegation vom Auswärtigen Amt

Meldungen | Malaysia : Malaysia: Der Fall „Anwar“ zeigt, weshalb die Antihomosexuellen-Gesetzgebung abgeschafft werden muss

Meldungen nach Jahren