AMNESTY INTERNATIONAL - ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG
Antigua und Barbuda: Amnesty International begrüßt das Engagement, Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Orientierung zu verurteilen, bedauert aber die Ablehnung von Empfehlungen zur Abschaffung der Todesstrafe.
Amnesty International begrüßt, dass in den letzten 11 Jahren in Antigua und Barbuda keine Hinrichtungen stattgefunden haben. Amnesty International begrüßt des Weiteren das Engagement der Regierung, in allen Todesstrafenprozessen rigoros internationale Standards für eine faire Verhandlung anzuwenden. Allerdings ist Amnesty International enttäuscht, dass Antigua und Barbuda Empfehlungen von sechs Staaten, die Todesstrafe abzuschaffen, ablehnte. Amnesty International weist die Rechtfertigung der Regierung, sie habe kein politisches Mandat, um die Todesstrafe abzuschaffen, zurück. Die Organisation meint, dass die öffentliche Meinung zur Todesstrafe in überwältigendem Maß auf dem Bedürfnis basiert, vor Gewalt geschützt zu werden und frei von Angst vor Verbrechen zu sein. Eine effizientere Strategie, sich mit öffentlicher Sicherheit zu befassen, wäre, polizeiliche Kapazitäten zum Schutz vor und zur Aufklärung von Verbrechen zu verbessern, das Strafrechtssystem weiterzuentwickeln und die ursächlichsten Gründe von Verbrechen und Gewalt effizienter in Angriff zu nehmen. Amnesty International erinnert daran, dass die Todesstrafe das Recht auf Leben missachtet, wie es in der universellen Erklärung der Menschenrechte anerkannt ist. Die Organisation hält Antigua und Barbuda dazu an, ein formales Moratorium über die Anwendung der Todesstrafe zu verhängen, mit dem Ziel, diese abzuschaffen, alle Todesurteile in Gefängnisstrafen umzuwandeln, das zweite Fakultativprotokoll des Internationalen Paktes über bürgerliche und zivile Rechte zu ratifizieren und für eine Unterstützung der nächsten Resolution der Generalversammlung über ein Moratorium zur Anwendung der Todesstrafe. zu votieren.
Amnesty International begrüßt das Engagement Antiguas und Barbudas, Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Orientierung zu verurteilen und politische Maßnahmen und Initiativen einzuleiten, um sich mit Diskriminierung, die auf sexueller Orientierung oder Gender-Identiät basiert, zu befassen. Dennoch betont die Organisation, dass die Aufhebung diskriminierender Gesetze ein erster Schritt ist, das Stigma, das die Homosexualität umgibt, zu bekämpfen, und bedauert die Ablehnung von Empfehlungen durch die Regierung, sexuelle Beziehungen zwischen einvernehmlichen Erwachsenen des gleichen Geschlechts zu entkriminalisieren.
Amnesty International begrüßt die Unterstützung Antiguas und Barbudas von Empfehlungen, internationale Menschenrechtskonventionen zu unterzeichnen und zu ratifizieren, einschließlich der Internationalen Pakte über bürgerliche und zivile Rechte sowie über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.
Hintergrund
Während seiner 19. Sitzung am 16. März billigte der UN-Menschrechtsrat die Ergebnisse der allgemeinen und regelmäßigen Überprüfung zu Antigua und Barbuda. Vor der Billigung des Berichts zur Überprüfung veröffentlichte Amnesty International das obige mündliche Statement.
1 A/HRC/19/5, Empfehlung 67.24 (Vereinigtes Königreich).
2 Ibid., Empfehlungen 69.1 (Frankreich), 69.2 (Australien), 69.3 (Vereinigtes Königreich), 69.4 (Kanada), 69.5
(Brasilien), 69.6 (Frankreich) and 69.7 (Spanien).
3 Ibid., Absatz 34.
4 Ibid., Empfehlung 67.28 (USA).
5 Ibid., Empfehlung 67.29 (Kanada).
6 Ibid., Empfehlungen 69.17 (Frankreich), 69.18 (Kanada), 69.19 (Ungarn), 69.20 (USA) and 69.21 (Spanien).
Öffentliches Document
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