Szene aus dem Kakuma-Flüchtlingslager in Kenia: Ein Junge läuft durch einen Müllplatz, Januar 2017 © michael christopher brown
Szene aus dem Kakuma-Flüchtlingslager in Kenia: Ein Junge läuft durch einen Müllplatz, Januar 2017 © michael christopher brown

Meldungen | Kenia : Kenia: ERKLÄRUNG ZU DER TÖTUNG DES UGANDISCHEN FLÜCHTLINGS CHRITON "TRINIDAD" ATUHWERA

Amnesty International Kenia ist entsetzt über den gestrigen Tod von Chriton "Trinidad" Atuhwera im Kenyatta National Hospital. Chriton Atuhwera starb an den Verletzungen, die er nach einem homophoben Angriff am 15. März 2021 im Kakuma-Flüchtlingslager in Kenia erlitten hatte.

AMNESTY INTERNATIONAL KENIA

Amnesty International Kenia hatte Chriton Atuhwera nach seinem Notfalltransport aus Kakuma in das Kenyatta National Hospital in Nairobi besucht. Wir sprechen seiner Familie, seinen Freund*innen und LGBTI-Mitstreiter*innen in Uganda, Kenia, Afrika und auf der ganzen Welt unser tiefstes Beileid aus.

Chriton Atuhwera war 22 Jahre alt und ins Exil geflohen, nachdem er in seinem Heimatland Uganda homophoben Angriffen, Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt war. Nachdem er wegen seiner sexuellen Orientierung zur Zielscheibe wurde, wurde Chriton, als Dichter, Volleyballspieler und Fan von Miriam Makeba, gezwungen, sein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Uganda abzubrechen.

Wir begrüßen Kenias Engagement, ein Zufluchtsland für alle Menschen zu sein, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Wir fordern die Strafverfolgungsbehörden auf, ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf das LGBTI-Gelände im Flüchtlingslager Kakuma zu beschleunigen.

Wir fordern außerdem eine unabhängige Überprüfung der aktuellen und vorgeschlagenen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und des Refugee Affair Secretariat (RAS), die allen Flüchtlingen, insbesondere den sexuellen Minderheiten, gewährt werden. Bis die Mörder*innen von Chriton Atuhwera vor Gericht gestellt werden und die Sicherheitsmaßnahmen im Lager verbessert werden, müssen sowohl die kenianische Regierung als auch das UNHCR für die Sicherheitsmängel, die sein Leben gefordert haben, zur Verantwortung gezogen werden. Wir erinnern beide Behörden und die Öffentlichkeit daran, dass diese Tötung nach einer Reihe von Angriffen stattfand, über welche Flüchtlinge Beschwerde eingelegt hatten.

Wir vertrauen darauf, dass die Sicherheitsbehörden, die RAS und der UNHCR ihrer Verantwortung und ihren Verpflichtungen nach nationalem und internationalem Recht in vollem Umfang nachkommen werden. Wir glauben, dass der Tod von Chriton vermeidbar war. Wir bitten unsere Mitglieder, eine Kerze zu seinen Ehren zu halten, während wir gemeinsam Gerechtigkeit fordern.

Irungu Houghton
Amnesty International Executive Director
Nairobi, Kenya
13 April 2021

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