„Ein völlig friedlicher Istanbul Pride wurde erneut von den schockierenden, ungerechtfertigten Aktionen der Polizei ins Negative verkehrt, die Gruppen von Pride-Teilnehmer_innen angriffen. Der mutwillige Einsatz von Tränengas und Plastikgeschossen ist in diesem Zusammenhang völlig inakzeptabel und verschlimmert rechtswidrige Verbote, denen LGBTI-Personen und ihre Verbündete ausgesetzt waren.
"Bei einem eklatanten Angriff auf die Meinungsfreiheit erhielten die Vertreter_innen von Amnesty International, die das Pride-Event verfolgten, Anschuldigungen, die Polizei habe angekündigt, dass Personen in "unangemessener" Kleidung inhaftiert würden.”
„Wir sind bestürzt über die Nachricht, dass Menschen willkürlich von der Polizei festgenommen wurden, nur weil sie am Istanbul Pride beteiligt waren. Sie müssen sofort und bedingungslos freigelassen werden, und es muss eine dringende Untersuchung des Einsatzes übermäßiger Gewalt eingeleitet werden. “
Hintergrund
Die Istanbul Pride-Parade durfte, gemäß des Büros des Istanbuler Gouverneurs, nicht am Taksim-Platz im Zentrum von Istanbul und anderswo in der Stadt stattfinden. Nach Verhandlungen zwischen der Polizei und den Organisator_innen des Istanbul Pride in letzter Minute durften sich die Teilnehmer_innen in der Mis Street in der Nähe des Taksim-Platzes versammeln, wo Vertreter_innen des Pride-Organisationskomitees eine Presseerklärung vorlasen. Die Polizei setzte Tränengas und Plastikgeschosse gegen Pride-Teilnehmer_innen ein, die die Mis Street verlassen hatten, um in kleinen Gruppen in angrenzenden Straßen weiter zu feiern. Die Istanbul Pride Parade ist seit 2015 aus rechtswidrigen Gründen von den Behörden verboten.