UN-Menschenrechtsrat in Genf © UN Photo/Jean-Marc Ferre

Meldungen | Grenada : Amnesty International fordert Grenada auf, die Todesstrafe abzuschaffen und alle Gesetze aufzuheben, die gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren

Der UN-Menschenrechtsrat veröffentlicht Ergebnis der Allgemeinen Regelmäßigen Überprüfung von Grenada

AMNESTY INTERNATIONAL – ÖFFENTLICHE STELLUNGNAHME

AI Index: AMR 32/2012/2015
26: Juni 2015

Amnesty International begrüßt, dass Grenada zugestimmt hat, eine Reihe von internationalen Menschenrechtsverträgen zu ratifizieren, u.a. die Konvention gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, und registriert seine Anfrage auf Hilfe von der internationalen Gemeinschaft bei der Umsetzung dieser Konventionen. Die Organisation ermutigt Grenada weiterhin auf die Ratifizierung hinzuarbeiten und dabei wenn nötig von der technischen und finanziellen Unterstützung der UN Gebrauch zu machen.

Amnesty International ist jedoch enttäuscht, dass Grenada die Empfehlung abgelehnt hat, das Zweite Zusatzprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte zu ratifizieren, welches die Abschaffung der Todesstrafe als Ziel setzt. Die Organisation begrüßt das de facto Moratorium der Todesstrafe und die Tatsache, dass seit Ende 2013, als das Strafmaß des letzten zum Tode verurteilten Gefangenen umgewandelt wurde, niemand im Todeszellentrakt saß. Dennoch bedauert es Amnesty International zutiefst, dass Granada es abgelehnt hat, ein Moratorium für Exekutionen einzuführen und die nationale Gesetzgebung zur Todesstrafe zu reformieren. Die Organisation fordert die Regierung auf, die ausgesprochenen Empfehlungen nochmals zu erwägen und ein gesetzliches Moratorium der Todesstrafe einzuführen mit der Aussicht, diese ganz abzuschaffen.

Amensty International ist ernsthaft besorgt, dass Grenada eine ganze Reihe von Empfehlungen bezüglich der Rechte von LGBTI Personen abgelehnt hat, u.a. auch die Empfehlung, jegliche Gesetzgebung abzuschaffen, die gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisiert und die Empfehlung, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität zu den verbotenen Diskriminierungsgründen hinzuzufügen. Amnesty International hat wiederholt Bedenken darüber geäußert, dass die Gesetze, die einvernehmliche gleichgeschlechtliche Verbindungen kriminalisieren immer noch bestehen und eine Verletzung von Grenadas internationalen Menschenrechtsverpflichtungen darstellen, u.a. eine Verletzung von Artikel 17 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte. Die Organisation fordert Grenada dazu auf, seine nationale Gesetzgebung in Übereinstimmung mit seinen internationalen Menschenrechtsverpflichtungen zu bringen und jegliche Diskriminierung gegenüber LGBTI Personen zu beenden.

Hintergrund

Der UN Menschenrechtsrat hat am 26. Juni 2015 in seiner 29. Sitzung die Ergebnisse zu Grenadas Universal Periodic Review beschlossen, wozu Amnesty International die vorausgehende Stellungnahme mündlich vorgetragen hat. Amnesty International hat im Voraus Informationen zu der Menschenrechtssituation in Grenada eingereicht:

Meldungen 2015

Meldungen | Tunesien : Die Verurteilung von sechs Männern wegen gleichgeschlechtlicher Beziehungen unterstreicht die fest verwurzelte staatliche Homophobie

Meldungen | Großbritannien : Anfechtung des Verbots der gleichgeschlechtlichen Ehe ist vor dem Obersten Gerichtshof

Meldungen | Uganda : "Die Bewegung braucht ein Gesicht"

Meldungen | Indonesien : Forderung nach Widerruf der menschenrechtsverletzenden Bestimmungen des neuen Islamischen Strafgesetzes von Aceh

Meldungen | Jamaika : Menschenrechtsrat verabschiedet das Ergebnis der regelmäßigen Überprüfung (UPR) von Jamaika

Meldungen | Indonesien : Widerrufen Sie die abscheuliche Verordnung, die Auspeitschungen für einvernehmlichen Sex verhängt

Meldungen | Argentinien : Argentinien muss schreckliche Angriffswelle auf Transaktivistinnen aufklären

Meldungen | Zypern : Hart erkämpfter Sieg für eingetragene Lebenspartnerschaften wird gefeiert

Meldungen | Österreich : Vorlage für den UN Universal Periodic Review (UPR) des Menschenrechtsrates. 23. Sitzung der UPR Arbeitsgruppe, November 2015

Meldungen | Malawi : Amnesty International fordert Malawi dazu auf, einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen zu entkriminalisieren

Meldungen | Guyana : Guyana muss den Schutz von LGBTI-Rechten ausbauen und auf die Abschaffung der Todesstrafe hinarbeiten

Meldungen | Grenada : Amnesty International fordert Grenada auf, die Todesstrafe abzuschaffen und alle Gesetze aufzuheben, die gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren

Meldungen | Irland : Gesetz zur Anerkennung der geschlechtlichen Identität ist ein historischer Sieg für die Menschenrechte in Irland

Meldungen | Türkei : Sieben Jahre sind vergangen und immer noch keine Gerechtigkeit für Ahmet Yýldýz

Meldungen | Polen : Polen benachteiligt Hunderte Opfer von Hassverbrechen

Meldungen | USA : Amnesty International USA: Entscheidung des Obersten Gerichts über Homo-Ehe ist ein Sieg für die Menschenrechte

Meldungen | Türkei : Das Verbot der Pride Parade ist ein neuer Tiefpunkt

Meldungen : Menschenrechte, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität: Zeit für weitere Fortschritte

Meldungen | Lettland : Für eine friedliche Europride Parade eintreten

Meldungen | Irland : Amnesty International begrüßt die progressive Veränderung der Geschlechtsidentitätsgesetze

Meldungen | Russland : Russische Föderation: LGBTI Aktivisten verhaftet, weil sie eine Pride Parade durchführen wollten

Meldungen | Ukraine : Homophobe Gewalt stört Pride Parade in Kiew

Meldungen : Amnesty Jahresversammlung 2015: Amnesty International soll mehr zum Thema Intersexualität und Menschenrechte arbeiten

Meldungen | Irland : Irland sagt "Ja" zur Ehe für gleichgeschlechtliche Paare

Meldungen | Kamerun : Zwischen Mut und Molotow

Meldungen | Malta : Gutes Vorbild

Meldungen : "Der Verurteilte": Kurzfilm in Kooperation mit Amnesty International

Meldungen | Norwegen : amtliche Änderung des Geschlechts soll einfach und leicht zugänglich werden

Meldungen | Südafrika : Preisgekrönte Dokumentation über Hassverbrechen an lesbischen Frauen in den Townships KwaThema und Khayelitsha

Meldungen | Irland : Die Familie auf dem Poster der Gegenkampagne sagt "JA" zur gleichgeschlechtlichen Ehe in Irland

Meldungen | Europäische Union : Parlamentarische Versammlung des Europarates ersucht die Mitgliedsstaaten, die weit verbreitete Diskriminierung von Transgendern zu beenden

Meldungen | Kamerun : "Warum sollten Menschen aufgrund ihrer Homosexualität attackiert werden?" - Der Homophobie in Kamerun die Stirn bieten

Meldungen | Österreich : Queeramnesty Österreich startet Kampagne zum ESC

Meldungen | Irland : Amnesty International Irland startet YES-Kampagne für die Gleichstellung mit der Ehe

Meldungen | Türkei : Sterilisation als Voraussetzung für den Zugang zu geschlechtsangleichenden Operationen ist ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention

Meldungen | Syrien : Stimmen in der Krise

Meldungen | Malaysia : Anwar Urteil hat abschreckende Wirkung auf die freie Meinungsäußerung

Meldungen | Bulgarien : Bulgarien muss Hassverbrechen untersuchen und strafrechtlich verfolgen um das Klima der Angst zu beenden

Meldungen | Norwegen : MINISTER WILL ORDNUNG IM EIGENEN HAUS

Meldungen | Mazedonien : Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen wird Diskriminierung etablieren

Meldungen | Deutschland : HASSKRIMINALITÄT (HATE CRIME), RACIAL - ETHNIC PROFILING UND POLIZEIGEWALT IN DEUTSCHLAND - BERICHTE VON BETROFFENEN GESUCHT!

Meldungen | Norwegen : “Ich möchte als die Person gesehen werden, die ich bin”: die Geschichte von John-Jeanette

Meldungen | Gambia : Gambia muss die Welle von homophoben Verhaftungen und Folterungen stoppen

Meldungen | Südafrika : Ein Gerichtsurteil ist ein positiver Schritt gegen Hassverbrechen

Meldungen | Botswana : Strafgericht der ersten Instanz entscheidet für LGBTI-Gruppe

Meldungen nach Jahren