AMNESTY INTERNATIONAL
11. Mai 2017
"Die Aktivist_innen wurden kurz nach ihrer Verhaftung freigelassen, doch folgt diese Hau-Ruck-Inhaftierung einem vertrauten Muster der russischen Behörden, Aktivismus auszuhöhlen, und stellt eine mehrfache Rechtsverletzung dar: Dem auf freie Meinungsäußerung, friedliche Versammlung und Freiheit der Person. Schlimmer wiegt der Fakt, dass die Gefangenen schwule Männer in Tschetschenien, eine der am meisten marginalisierten Gruppen des Landes, unterstützen und ihren Schutz fordern wollten. "
"Die LGBTI-Aktivist_innen müssen die Petition abgeben dürfen. Es ist unerlässlich, dass die Behörden auf die Petition antworten und die Vorwürfe der schrecklichen Menschenrechtsverletzungen gegenüber homosexuellen Menschen in Tschetschenien, die zu Recht einen globalen Aufschrei ausgelöst haben, untersuchen."
Amnesty International hat wegen der Berichte über Massenentführungen und Folterungen von schwulen Männern in Tschetschenien sowie wegen der Bedrohungen von Journalist_innen in Russland, die darüber berichteten, große Bedenken geäußert. Die russischen Behörden werden aufgefordert, diese Berichte zu untersuchen, mutmaßliche Täter_innen zu verfolgen und zu gewährleisten, dass die Rechte homosexueller Menschen in Tschetschenien geschützt sind.