Jonas Kimie und Franky Ndome saßen seit mehr als einem Jahr im Gefängnis nach ihrer Verhaftung vor einem Nachtclub in der Hauptstadt Yaoundé im Juli 2011. Sie gehören zu einer ganzen Gruppe von Leuten, die in Kamerun aufgrund ihrer wahrgenommenen Homosexualität verfolgt werden.
Die beiden Männer erwarten nun ihre Freilassung aus dem Gefängnis, nachdem das Berufungsgericht gestern verkündete, sie seien unschuldig der Homosexualität. "Jonas Kimie und Franky Ndome müssen jetzt sofort freigelassen werden," sagte Godfrey Byaruhanga, der Zentralafrika-Zuständige von Amnesty International.
"Die Entscheidung des Berufungsgerichts ist ein positiver Schritt", aber die kamerunischen Behörden müssen mehr dafür tun, dass die Diskriminierung von Leuten aufhört, denen eine gleichgeschlechtliche Beziehung vorgeworfen wird.
Jonas Kimie und Franky Ndome trugen zu dem Zeitpunkt der Verhaftung Frauenkleider. Sie bestreiten die Polizeibehauptung, dass sie Oralsex in dem Taxi hatten, indem sie gefahren waren.
"Wir wurden verhaftet, weil wir anders angezogen waren," berichtete Franky Ndome Amnesty International im letzten Monat.
Ndome und Kimie sagten, dass sie Opfer von Gewalt und Vorurteilen der Gefängnisbehörden und anderen Inhaftierten wurden, während sie im Gefängnis saßen.
Ndome sagte Amnesty International, dass er im Juni 2012 von Gefängnisaufsehern geschlagen wurde, weil er sich weigerte, einer weiblichen Aufseherin die Haare zu flechten.
In Kamerun ist es alltäglich, dass Gewalt, willkürliche Verhaftungen und andere Menschenrechtsverletzungen besonders auf Individuen abzielen, die homosexuell sind oder als homosexuell wahrgenommen werden. Seit Mitte der 2000er steigert sich die Zahl dieser Übergriffe.
Jean-Claude Roger Mbede wurde im März 2011 festgenommen, nachdem er eine SMS verschickt hatte, in der stand, dass er in den angeschriebenen Mann verliebt sei.
Im Gefängnis litt er unter Mangelernährung und regelmäßigen Schlägen. Sein 3-jähriges Strafurteil wurde im Dezember bestätigt.
Die Opfer von Misshandlungen haben häufig zu viel Angst, um sich Hilfe von der Polizei zu holen, da diese oft ungestraft bei den Misshandlungen mitwirkt.
In dem Bericht über die Bedenken zur Menschenrechtssituation in Kamerun, den Amnesty International noch in diesem Monat herausgeben wird, wird von Belästigungs-Fällen gegenüber so wahrgenommenen lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und intersexuellen (LGBTI) Menschen in Kamerun berichtet.
"Die kamerunischen Behörden ignorieren regelmäßig die Gewalt und Diskriminierung gegen LGBTI Menschen und das muss zum Thema gemacht werden," sagte Byaruhanga.