Vor fast genau sieben Jahren hat Nationalrätin Kathrin Bertschy mit einer parlamentarischen Initiative die Öffnung der Ehe auf gleichgeschlechtliche Paare gefordert. Mit dem heutigen Entscheid des Ständerats wird die «Ehe für alle» nun auch in der Schweiz endlich Realität – Jahre später als in vielen anderen Ländern Europas. Das Geschäft wird allerdings nochmals an den Nationalrat überwiesen, um Differenzen zur Frage der Samenspende und der Mutterschaftsvermutung zu klären. Der historische Entscheid zur Öffnung der Ehe ist jedoch gefallen.
«Endlich anerkennt auch die Schweizer Politik, dass keinen Grund gibt, gleichgeschlechtlichen Paaren und Regenbogenfamilien grundlegende Rechte zu verwehren.»
Alexandra Karle, Geschäftsleiterin der Schweizer Sektion von Amnesty International
«Der Entscheid des Parlaments ist historisch: Endlich anerkennt auch die Schweizer Politik, dass keinen Grund gibt, gleichgeschlechtlichen Paaren und Regenbogenfamilien grundlegende Rechte zu verwehren», so Alexandra Karle, Geschäftsleiterin de Schweizer Sektion von Amnesty. In der Bevölkerung ist diese Ansicht längst angekommen: Gemäss Umfragen befürworten 82 Prozent der Schweizer*innen eine Öffnung der Ehe. «Zu viele Paare, Familien und Kinder in der Schweiz mussten viel zu lange auf gleiche Rechte warten», so Karle weiter, «doch jetzt ist es endlich soweit».
Amnesty hat sich seit Jahren für die Öffnung der Ehe eingesetzt. Der heutige Entscheid des Ständerates ist jedoch massgeblich dem unermüdlichen Engagement von queeren Organisationen in der Schweiz zu verdanken. Amnesty gratuliert der LGBTI*-Bewegung zu diesem historischen Erfolg.