Generalsekretär Salil Shetty bei der Pressekonferenz, © Amnesty International

Meldungen | Weltweit : AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2011

Im Report 2011 analysiert Amnesty International die Entwicklung der Menschenrechte in den fünf Weltregionen, hier ein Auszug des Reports zum Themenbereich LGBT:

AFRIKA

Diskriminierung wegen der vermeintlichen oder tatsächlichen sexuellen Orientierung eines Menschen war noch immer weit verbreitet. In Kamerun wurden wegen gleichgeschlechtlicher sexueller Aktivitäten Strafverfolgungsmaßnahmen eingeleitet und Verdächtigte misshandelt. In Malawi wurden zwei homosexuelle Männer wegen "unanständiger Praktiken" und "widernatürlicher strafbarer Handlungen" zu 14 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt, wenige Wochen später aber von Präsident Bingu wa Mutharika begnadigt. Eine ugandische Zeitung veröffentlichte die Namen und Fotos von mutmaßlichen Homosexuellen und entsprechende Texte, die zur Gewalt gegen diese Personen anstachelten. Die Behörden prangerten das Vorgehen der Zeitung nicht öffentlich an, und ein gegen Homosexuelle gerichteter Gesetzentwurf, der drakonische Strafen vorsah, war noch immer im Parlament anhängig.


EUROPA UND ZENTRALASIEN

In vielen Ländern Europas und Zentralasiens nahmen Rassismus und Hetzreden im öffentlichen Diskurs zu und drängten diejenigen noch weiter ins Abseits, die aufgrund von Armut oder Diskriminierung ohnehin schon ausgegrenzt waren.
In einer Reihe von Ländern förderten die Behörden ein Klima der Intoleranz gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. In Italien waren vor dem Hintergrund abfälliger Bemerkungen einiger Politiker und Regierungsvertreter und einer erheblichen Zunahme von Intoleranz und Hassbekundungen gegenüber sexuellen Minderheiten gewalttätige homophobe Übergriffe verbreitet. In der Türkei erklärte die Ministerin für Frauen und Familie, Homosexualität sei eine Krankheit und müsse behandelt werden.

In Litauen traten gesetzliche Bestimmungen in Kraft, mit denen versucht werden sollte, jegliche öffentliche Debatte über Homosexualität oder den öffentlichen Ausdruck der Identität von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen zu unterbinden. Dennoch fand zum ersten Mal eine Pride Parade in Litauen statt, obwohl sich verschiedene Behörden darum bemüht hatten, die Veranstaltung zu verbieten. In anderen Ländern führten diese Bemühungen bedauerlicherweise zum Erfolg: Paraden sexueller Minderheiten in Belarus, Moldau und Russland wurden untersagt oder verhindert.

Leider blockierten einige Mitgliedstaaten auch weiterhin eine neue EU-Richtlinie über ein Diskriminierungsverbot, die lediglich eine Gesetzeslücke in den Schutzbestimmungen für Personen schließen würde, die außerhalb des Arbeitsplatzes aufgrund von Behinderung, Glauben, Religion, sexueller Orientierung und Alter diskriminiert werden. EU-Gesetze auf diesem Gebiet würden sich erheblich darauf auswirken, wie in ganz Europa mit allen Formen der Diskriminierung umgegangen wird.

Meldungen 2011

Meldungen | Vereinte Nationen : Vereinte Nationen: Die Hohe UN-Kommissarin für Menschenrechte gibt einen bahnbrechenden Bericht zu sexueller Orientierung und Gender-Identität heraus

Meldungen | Nigeria : Amnesty International ermahnt Nigeria, den Gesetzentwurf zum Verbot gleichgeschlechtlicher Beziehungen zu stoppen.

Meldungen | Uganda : Der Hass auf die Liebe

Meldungen : MERSI (Menschenrechte und sexuelle Identität) wird QUEERAMNESTY

Meldungen | Kamerun : Dein Brief kann Leben retten: Jean-Claude Roger Mbede

Meldungen | Türkei : Türkei: Online-Aktion Stopp Diskriminierung und umfassender Report zu LGBT: "Weder Krankheit noch Verbrechen"

Meldungen | Kamerun : Briefmarathon 2011

Meldungen | Kamerun : Kamerun: Die wegen vermeintlicher homosexueller Handlungen zu Gefängnisstrafen verurteilten Männer müssen freigelassen werden

Meldungen | Uganda : Uganda: LGBT-Aktivistin erhält Menschenrechtspreis

Meldungen | Serbien : Behörden in Serbien müssen Maßnahmen ergreifen um homophobe Gewalt zu stoppen

Meldungen | Zypern : Nordzypern: Alle Männer, die auf Grundlage des schwulenfeindlichen Artikels 171 verhaftet wurden, müssen freigelassen werden.

Meldungen | Hamburg : MERSI BEI DEN LESBISCH SCHWULEN FILMTAGEN HAMBURG 2011 – TÜRKEI UND INTERSEX

Meldungen | Serbien : Verbot des Belgrad-Pride ist ein dunkler Tag für die Menschenrechte in Serbien

Meldungen : DEINE FREIHEIT IST MEINE FREIHEIT

Meldungen | Afrika : PROUDLY AFRICAN & TRANSGENDER A cultural intervention for social justice

Meldungen | Indien : Indischer Minister bezeichnet Homosexualität als »Krankheit«

Meldungen | Ghana : Ghana: Regierungsminister muss seine Forderungen nach der Verhaftung schwuler Männer und lesbischer Frauen zurücknehmen

Meldungen | Bulgarien : Bulgarische Behörden müssen Angriff auf Aktivisten für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern untersuchen

Meldungen | Ungarn : Video: Budapest Pride 2011

Meldungen | Vereinte Nationen : Gemeinsame Presseerklärung zu Resolution über LGBT bei den Vereinten Nationen

Meldungen | Kroatien : Massive Angriffe auf Teilnehmer_innen der Pride-Veranstaltung in Split, Kroatien

Meldungen | Deutschland : MERSI-Hamburg als Teilnehmer bei der Anhörung des Deutschen Ethikrates zu Intersexuellen

Meldungen | Slowakei : Video: Bratislava-Pride 2011

Meldungen | Russland : Moskauer Behörden verbieten Gay-Pride

Meldungen | Honduras : Honduras: Kein Schutz in Sicht - Seit dem Putsch 2009 hat sich die Situation verschärft

Meldungen | Uganda : Uganda: LGBT-GESETZ VORERST GESTOPPT

Meldungen | Weltweit : AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2011

Meldungen | Uganda : UGANDA: GESETZESENTWURF GEGEN HOMOSEXUALITÄT VERLETZT MENSCHENRECHTE

Meldungen | Brasilien : Brasilianisches Höchstgericht erkennt gleichgeschlechtliche Partner_innenschaften an

Meldungen | Deutschland : Anstoß zur Veränderung: ein MERSI-Jahr in Hamburg

Meldungen | Deutschland : Rückblick: MERSI-Bundestreffen in Frankfurt/Main

Meldungen | Deutschland : „Vereint unterm Regenbogen?“ Bericht von der internationalen Lesbenkonferenz in Dresden

Meldungen | Europa : Photowettbewerb:

Meldungen nach Jahren