Griechenland hat ein neues Gesetz entworfen, um den Vorgang der gesetzlichen Anerkennung des Geschlechts zu reformieren. Mit einem Schritt in die richtige Richtung legt das neue Gesetz ausdrücklich fest, dass transgeschlechtliche Personen ihre Papiere anpassen können ohne medizinische Eingriffe oder Überprüfungen als Voraussetzung.
Aber der Gesetzentwurf beinhaltet immer noch ernsthafte Mängel:
Der Entwurf verlangt, dass ein*e Richter*in auf Basis von nichts anderem als Stereotypen darüber entscheidet, ob die äußerliche Erscheinung einer Person mit dem Geschlecht übereinstimmt, mit dem sich die Person identifiziert.
Der Entwurf verweigert sowohl Minderjährigen unter 17 Jahren den Zugang zur gesetzlichen Anerkennung ihres Geschlechts, als auch transgeschlechtlichen Geflüchteten und Migrant*innen, wodurch sie weiterhin dem Risiko von Diskriminierung, Schikanen und Gewalt ausgesetzt bleiben.
Der Entwurf erzwingt von verheirateten transgeschlechtlichen Personen die Scheidung, bevor sie ihren gesetzlichen Geschlechtseintrag anpassen können. Haben transgeschlechtliche Personen Kinder, so können sie ihren Namen und Geschlechtseintrag auf den Geburtsurkunden ihrer Kinder nicht angleichen lassen, was eine Verletzung der Privatsphäre von transgeschlechtlichen Menschen bedeutet.
Es ist noch nicht zu spät, den Gesetzentwurf zu ändern. Der Entwurf wurde am 18. September im Parlament eingebracht und soll dort diskutiert werden. Aktivist*innen für Trans*Rechte in Griechenland setzen sich für Veränderungen ein. Doch sie brauchen unsere Unterstützung.
Wenn tausende Menschen auf der ganzen Welt aktiv werden, können wir Griechenland ermutigen, ein gerechtes System zu verabschieden und damit der Gruppe von Ländern beizutreten, die wegweisend sind für die Rechte und Gleichberechtigung von transgeschlechtlichen Menschen.
Unterzeichne jetzt die englischsprachige Online-Petition und teile Stavros Kondonis, dem Minister für Justiz, Transparenz und Menschenrechte sowie griechischen Parlamentarier*innen mit, dass sie die Gelegenheit nicht verschwenden dürfen, alles richtig zu machen.
Sie können sicherstellen, dass das neue Gesetz die Rechte von transgeschlechtlichen Menschen angemessen respektiert, indem sie die folgenden nötigen Änderungen aufnehmen:
Transgeschlechtlichen Menschen muss es ermöglicht werden, ihren gesetzlichen Namen und Geschlechtseintrag allein auf der Basis der Identifikation mit ihrem Geschlecht angleichen zu können, ohne jegliche Beurteilung ihrer äußeren Erscheinung;
Die pauschale Altersbeschränkung muss aufgehoben werden, um Minderjährigen das Recht zu geben, ihren Geschlechtseintrag unter Einbeziehung ihrer Sichtweise angleichen zu können;
Es muss sichergestellt werden, das transgeschlechtliche Menschen, eingeschlossen Personen, die sich nicht oder nicht ausschließlich mit einem weiblichen oder männlichen Geschlecht identifizieren, ihren gesetzlichen Namen und Geschlechtseintrag durch einen außergerichtlichen Prozess angleichen können, der schnell, transparent und leicht zugänglich für alle transgeschlechtlichen Menschen ist, eingeschlossen Geflüchteter und Migrant*innen.
Die Scheidung als Voraussetzung für verheiratete Trans*Menschen muss entfernt werden. Außerdem ist sicherzustellen, dass der Name und das Geschlecht eines Elternteils auf den Geburtsurkunden ihrer Kinder angeglichen werden kann.