Sie ist Gründerin und Leiterin der lesbischen Organisation El Closet de Sor Juana in Mexico City, die seit 1992 für die Rechte von Lesben kämpft. Patria Jiménez ist eine unermüdliche Streiterin für die Rechte der Lesben und Schwulen.
Sie hat die Erklärung der Menschenrechte für Lesben und Schwule in Mexico formuliert und viele Änderungen von Gesetzen angeregt, die Lesbisch- oder Schwulsein strafbar machten. Sie setzte auch die Reform des Artikels 201 durch, wodurch der Ausdruck "sexuelle Praktiken und Homosexualismus" gestrichen wurde. Sie erreichte auch, dass der zweite Verfassungsgrundsatz dahingehend verändert wurde, dass Diskriminierung (einschließlich derjenigen aufgrund sexueller Orientierung) und neue Formen der Sklaverei verboten wurden. Mit ihrer Hilfe wurde ein neues Gesetz verabschiedet, um Flüchtlinge vor bewaffneten Konflikten zu schützen, und eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gestartet, in der ebenfalls die sexuelle Belästigung von Lesben und schwulen thematisiert wird.
Im Laufe ihrer zweijährigen Amtszeit im Parlament hat sich Jiménez einen Ruf als engagierte Anwältin der Rechte von sexuellen Minderheiten erworben, obwohl sie auch sehr umstritten ist. Sie erklärte gegenüber der Presse, dass "die Verfassung uns allen dieselben Menschenrechte zugesteht, aber die Wirklichkeit zeigt, dass wir als Lesben, Schwule, Indigene und Frauen nicht geschützt werden. Uns muss als Lesben und Schwulen bewusst sein, dass unsere Rechte nicht verletzt werden dürfen. Wenn ich über Themen der sozialen Gerechtigkeit spreche, glaube ich, dass die Menschen mich nicht als lesbische Aktivistin sehen, weil ich jede Form der Diskriminierung immer abgelehnt habe. Man kann es an meinen Kampagnen ablesen, in denen ich gleichermaßen mit Menschenrechtsaktivisten zusammenarbeite, die sich für die Rechte der Indigenen, der Frauen, der Lesben und Arbeiter einsetzen." Als Folge ihrer Anstrengungen trat im September 1999 das neue Antidiskriminierungsgesetz in Kraft, das den Aufruf zu Hass oder Gewalt, die Diskriminierung am Arbeitsplatz , in öffentlichen Räumen und bei Dienstleistungen aufgrund sexueller Orientierung verbietet.
Gesetzesentwurf der PRD im Dezember 2000 zu Homoehe in Mexico CityNach ihrer Amtszeit trat eine andere engagierte Lesbe auf die politische Arena, Enoé Uranga, die allerdings auf kommunaler Ebene, in Mexico City, aktiv ist. Sie war maßgeblich an dem Gesetzesentwurf der PRD im Dezember 2000 zu Homoehe in Mexico City, die Unión Solidaria, beteiligt. Damit sollen alternative Lebensstile im Gegensatz zu traditionellen Kernfamilie anerkannt und respektiert werden, und ein Schritt hin zu Legalisierung der Ehe zwischen Lesben oder Schwulen gemacht werden. Sowohl Acción Nacional als auch die konservative PRI, die Partei der institutionalisierten Revolution, stellten sich gegen dieses Projekt, so dass es nicht realisiert wurde.
Eva Gundermann