Aktionen | Südamerika | Ecuador : Ecuador: Morddrohungen

amnesty international fürchtet um die Sicherheit von Patricio Ordóñez Maico und anderen Mitgliedern der "Fundación Amigos por la Vida", die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen einsetzt.

Betroffene: Patricio Ordóñez Maico und andere Mitglieder der Stiftung "Fundación Amigos por la Vida"

Nachdem am 11. April 2004 eine telefonische Bombendrohung bei der nichtstaatlichen Organisation „Fundación Amigos por la Vida“ eingegangen ist und ein Unbekannter im Büro der Organisation in Guayaquil erschienen war, um Patricio Ordóñez Maico abzuholen, fürchtet amnesty international um die Sicherheit von Patricio Ordóñez Maico und anderen Mitgliedern der „Fundación Amigos por la Vida“, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen einsetzt.

Am 11. April 2004 ging ein anonymer Anruf bei der Organisation „Fundación Amigos por la Vida“ ein, in dem es hieß, in ihrem Büro werde eine Bombe gelegt, um alle Mitarbeiter wegen ihrer sexuellen Orientierung in die Luft zu sprengen. Zuvor war am selben Tag ein Unbekannter in das Büro der Organisation gekommen und hatte nach Patricio Ordóñez Maico gefragt, der für die Organisation tätig ist. Der Mann trug Zivilkleidung und gab an, ein Angehöriger der Polizei zu sein. Er erklärte, er wolle Patricio Ordóñez Maico zur Polizeiwache mitnehmen, damit er dort eine Aussage mache. Als die Mitarbeiter den Mann nach seinem Ausweis fragten, verließ er das Büro und soll in ein goldfarbenes Fahrzeug ohne Kennzeichen mit abgedunkelten Fenstern gestiegen sein.

Sowohl die Drohung als auch die Nachfrage nach Patricio Ordóñez Maico sind offenbar Einschüchterungsversuche, um Patricio Ordóñez Maico zu zwingen, seine Anzeige gegen zwei Polizisten, die ihn am 31. Mai und 2. Juni 2001 in der Hauptstadt Quito tätlich angegriffen hatten, zurückzuziehen. In beiden Fällen war er ohne Anklageerhebung inhaftiert und von Angehörigen der Nationalpolizei misshandelt worden. Nachdem er im Juni 2001 Anzeige bei der Kriminalpolizei erstattet hatte, erhielt Patricio Ordóñez Maico mehrere Morddrohungen und musste aus Angst um sein Leben in eine andere Stadt ziehen.

Er wird jedoch nach wie vor eingeschüchtert und drangsaliert, und am 12. März 2004 wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Eine Woche zuvor hatte er seinen Fall auf einer Veranstaltung der „Internationalen Liga für Menschenrechte“ vorgestellt.

EMPFOHLENE AKTIONEN:

Schreiben Sie bitte Telefaxe oder Luftpostbriefe, in denen Sie:

  • Ihre Sorge um die Sicherheit von Patricio Ordóñez Maico und den übrigen Mitgliedern der Organisation „Fundación Amigos por la Vida“ zum Ausdruck bringen;
  • sich angesichts der Meldung besorgt zeigen, dass am 11. April 2004 bei der Organisation eine telefonische Bombendrohung eingegangen ist und am selben Tag ein Mann, der sich als Polizist ausgab, im Büro der Organisation erschien, um Patricio Ordóñez Maico mitzunehmen, weil er angeblich eine Aussagen machen sollte;
  • darlegen, dass dies bereits der zweite Angriff bzw. die zweite Drohung gegen Patricio Ordóñez Maico und die „Fundación Amigos por la Vida“ ist, nachdem Patricio Ordóñez Maico seinen Fall bei einem internationalen Treffen über Menschenrechtsthemen präsentiert hatte, das von der „Internationalen Liga für Menschenrechte“ in Quito organisiert worden war;
  • die Behörden auffordern, in Absprache mit den gefährdeten Personen alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit von Patricio Ordóñez Maico und den übrigen Mitgliedern der „Fundación Amigos por la Vida“ zu gewährleisten;
  • fordern, dass unverzüglich umfassende und unabhängige Ermittlungen bezüglich der Drohung vom 11. April 2004 und des Angriffs auf Patricio Ordóñez Maico vom 12. März 2004 eingeleitet, die Ergebnisse veröffentlicht und die Verantwortlichen ermittelt und vor Gericht gestellt werden;
  • darauf hinweisen, dass Patricio Ordóñez Maico eine Anzeige wegen seiner willkürlichen Festnahme und Misshandlung durch Polizeibeamte in Quito am 31. Mai 2001 sowie am 2. Juni 2001 erstattet hatte, und sich bei den Behörden nach dem Stand der diesbezüglichen Ermittlungen erkundigen und sie zur Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse auffordern.

APPELLE AN:

Ing. Raúl Baca Carbo, Ministro de Gobierno, Policía, Justicia, Cultos y Municipalidades,
Ministerio de Gobierno y Policía, Benalcázar y Espejo,
Quito, ECUADOR
(Innenminister – korrekte Anrede: Estimado Sr. Ministro)

Telefax: (00 593) 22-580 067
(kombinierter Telefon-/Faxanschluss: " Tono de fax, por favor")

Dra. Mariana Yépez de Velasco, Ministra Fiscal General del Estado,
Av. Eloy Alfaro N 32 240 y República,
Quito, ECUADOR
(Generalstaatsanwältin – korrekte Anrede: Señora Fiscal General)

Telefax: (00 593) 22-558 561; (00593) 22-558 565
(kombinierter Telefon-/Faxanschluss: "Tono de fax, por favor")

KOPIEN AN:

Fundación Amigos por la Vida,
Los Rios 103 y Manuel Galecio,
Guayaquil, ECUADOR (Menschenrechtsorganisation)
E-Mail: famivida2@hotmail.com

Kanzlei der Botschaft der Republik Ecuador,
Kaiser-Friedrich-Str. 90, 1. OG.,
10585 Berlin
(Herr Diego F. Morejón Pazmino, Geschäftsträger a.i.)

Telefax: 030-3478 7126
E-Mail: kanzlei@botschaft-ecuador.org

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Mai 2004 keine Appelle mehr zu verschicken.

RECOMMENDED ACTION: Please send appeals to arrive as quickly as possible, in Spanish or your own language:

  • expressing serious concern for the safety of Patricio Ordóñez Maico and members of Fundación Amigos por la Vida, Friends for Life Foundation;
  • pointing out that you are aware that on 11 April staff at Fundación Amigos por la Vida, Friends for Life Foundation received a telephone bomb threat and that the same day a person who said to be a police officer came to the organization’s office claiming that he had to take Patricio Ordoñez Maico to the police station to make a statement;
  • pointing out that this is the second incident against Patricio Ordóñez Maico and other members of Fundación Amigos por la Vida, Friends for Life Foundation since Patricio Ordóñez Maico gave testimony at an international human rights meeting in Quito, organised by Fédération Internationale des Ligues des Droits de l’Home, the International Federation for Human Rights;
  • calling on the authorities to do everything necessary to ensure the safety of Patricio Ordóñez Maico and other members of Fundación Amigos por la Vida, Friends for Life Foundation, in accordance with their own wishes;
  • calling for a full and independent investigation into the events of 11 April 2004 and the reported attack on Patricio Ordóñez Maico on 12 March 2004, and for those responsible to be brought to justice;
  • pointing out that Patricio Ordóñez Maico has lodged a complaint that he was detained without charge and ill-treated by National Police officers in Quito, on 31 May and 2 June 2001, asking what conclusion the investigation has reached, and urging the authorities to publish the investigation's findings.

UA-111/2004-1
Index: AMR 28/013/2004