Im März 2021 wurden Elżbieta, Anna und Joanna freigesprochen, nachdem sie monatelang vor Gericht standen, weil sie wegen "Beleidigung religiöser Überzeugungen" angeklagt waren, nur weil sie Poster der "Jungfrau Maria" mit einem Regenbogen-Heiligenschein, den Farben der LGBTI-Flagge, verteilt hatten. Das Urteil "nicht schuldig" war ein Moment des großen Jubels, aber ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Die polnischen Behörden legen nun Berufung gegen ihren Freispruch ein, so dass der Kampf der drei Frauen um Gerechtigkeit weitergeht.
Wieder einmal drohen ihnen nun bis zu zwei Jahre Gefängnis, nur weil sie sich in einem Klima von Hass und Diskriminierung in Polen für LGBTI-Rechte eingesetzt haben. Traurigerweise ist ihr Fall ein weiteres Beispiel für die ständigen Schikanen, denen Aktivist_innen und Menschenrechtsverteidiger_innen in Polen ausgesetzt sind, weil sie friedlichen Aktivismus ausüben. Die Berufung gegen ihren Freispruch zeigt die irrationale Entschlossenheit der polnischen Behörden, das Strafrechtssystem zu diesem Zweck einzusetzen.
Solche Plakate zu besitzen, zu erstellen oder zu verteilen ist kein Verbrechen; es ist Meinungsfreiheit, ein grundlegendes Menschenrecht.
Die Welt ist auf der Seite dieser Aktivist_innen. Vor ihrem Freispruch wurden Hunderttausende von Menschen aktiv und forderten den polnischen Generalstaatsanwalt auf, die unbegründeten Anklagen fallen zu lassen. Diese Solidarität gab Elżbieta, Anna und Joanna die Kraft, weiter für ihre Rechte zu kämpfen.
Jetzt brauchen sie noch einmal Ihre Unterstützung. Sie werden diese Schikanen nicht hinnehmen. Und das werden wir auch nicht.