Man sagte ihr, dies geschehe ihr, weil sie mit einem Homosexuellen Sex hätte. Amnesty International verurteilt den Angriff auf Techi und fürchtet um ihre Sicherheit und die anderer Transgender-Menschen in der Stadt.
Techi wurde vom Präsidenten und Mitgliedern der örtlichen Junta Vecinal Puerto Azul und Mitglieder der Junta Vecinal Señor de los Milagros festgenommen, als sie sich am 24. Januar auf der Straße aufhielt. Techi wurde sowohl beschimpft als auch tätlich angegriffen. Sie wurde zudem nackt ausgezogen, man rasierte ihr den Kopf und zwang sie körperliche Übungen auszuführen, bis sie zu schwach war, um damit fortzufahren.
Ein Mitglied der Junta Vecinal filmte diese Vorgänge und sendete den Film im örtlichen Fernsehen.
Techi erstattete am 3. Februar 2009 Anzeige beim Bezirksstaatsanwalt, obwohl sie dies nach offiziellem Verfahren unter ihrem offiziell eingetragenen Namen und ihrem Geschlecht bei Geburt tun musste. Eine Kopie dieser Anzeige liegt Amnesty International vor.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Der Begriff Geschlechtsidentität bezeichnet die innere und individuelle Erfahrung von Geschlecht, die jeder Mensch hat. Sie kann, muss aber nicht mit dem der Person bei Geburt aufgrund der körperlichen Merkmale zugeschriebenen Geschlecht übereinstimmen. Geschlechtsidentität hat nichts mit sexueller Orientierung zu tun, die sich darauf bezieht, zu wem sich ein Mensch emotional und sexuell hingezogen fühlt. Diese Anziehung kann sich auf das andere, dasselbe oder beide Geschlechter richten.
Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat im Juni 2008 eine Resolution verabschiedet, die ihre Sorge über die Gewalttaten und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen gegen Individuen augrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität in der Region zum Ausdruck bringt.
EMPFOHLENE AKTIONEN
SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE, IN DENEN SIE
- Ihre Sorge um die Sicherheit von Techi ausdrücken, die am 24. Januar 2009 von Mitgliedern der Juntas Vecinales Señor de los Milagros und Puerto Azul in Tarapoto in der Provinz San Martín rechtswidrig festgenommen und gefoltert wurde;
- bei den Behörden darauf dringen, dass umgehend wirksame und angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um in Übereinstimmung mit Techis Wünschen ihre Sicherheit zu gewährleisten;
- die Behörden an die kürzlich verabschiedete Resolution der Organisation Amerikanischer Staaten bezüglich Menschenrechte, sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität zu erinnern, die die Rechte von Menschen auf Freiheit, Leben und körperliche Integrität frei von Diskriminierung bekräftigt;
- die Behörden auffordern, unverzüglich eine umfassende und unparteiische Untersuchung des Vorfalls einzuleiten, die Ergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen;
- die Behörden auffordern, klarzustellen, dass sie Gewalt gegen Transgender-Menschen nicht tolerieren und dass die Verantwortlichen solcher Verbrechen vor Gericht gestellt werden;
- die Behörden an ihre Verpflichtung erinnern, ohne Diskriminierung die Rechte aller sicherzustellen, insbesondere das Recht, keine Folter oder andere Misshandlung zu erdulden und an ihre Verpflichtung, ohne Diskriminierung das Leben und die körperliche Unversehrtheit aller zu schützen.
APPELLE AN
INNENMINISTERIN
Ministerio del Interior
Ministra del Interior
Sra. Mercedes Cabanillas Bustamante
Plaza 30 de agosto s/n Urb. Corpac
San Isidro
Lima, PERU
(korrekte Anrede: Sra. Ministra/Dear Minister)
Fax: (00 51) 1 225 7234
GENERALSTAATSANWÄLTIN
Ministerio Público
Fiscalía de la Nación
Fiscal de la Nación
Dra. Gladys Echaíz Ramos
Av. Abancay Cuadra 5 s/n
Lima 1, PERU
(korrekte Anrede: Sra. Fiscal de la Nación/Dear Attorney General)
Fax: (00 51) 1 426 2800
KOPIEN AN
BOTSCHAFT DER REPUBLIK PERU
S.E. Herrn Augusto Federico Kauffmann Doig
Mohrenstr. 42, 10117 Berlin
Fax: 030-2064 1077
E-Mail: <link gabinete@embaperu.de>gabinete@embaperu.de</link>
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 10. April 2009 keine Appelle mehr zu verschicken.
PLEASE SEND APPEALS TO ARRIVE AS QUICKLY AS POSSIBLE, IN ENGLISH OR YOUR OWN LANGUAGE:
- expressing concern for the safety of Techi who was illegally detained and tortured by members of the 'Señor de los Milagros' and 'Puerto Azul' juntas vecinales in Tarapoto in the Province of San Martín on 24 January on the basis of her gender identity;
- urging the authorities to ensure that immediate, effective and appropriate measures are taken to guarantee her safety in strict accordance with her wishes;
- reminding the authorities of the recent Organization of American States (OAS) resolution on human rights, sexual orientation and gender identity which reaffirms the rights of individuals to freedom, life and physical integrity free from discrimination;
- calling on the authorities to order a swift, full and impartial investigation into this incident and to make the results of this investigation public and to bring those responsible to justice;
- calling on the authorities to make it clear that violence against transgender people will not be tolerated and that those responsible for these crimes will be brought to justice;
- reminding the authorities of their duty to guarantee the rights of all without discrimination, in particular the right not to be subjected to any kind of torture and other ill-treatment and their duty to protect the life and physical integrity of all, without discrimination.
UA-052/2009
Index: AMR 46/004/2009