Ihar Tsiakhanyukoffen schwuler Aktivist, von der Polizei zusammengeschlagen
Ihar Tsiakhanyuk wurde im Februar 2013 von Polizeibeamten aus dem Krankenhaus geholt, wo er wegen eines Magengeschwürs in Behandlung war. Auf dem Polizeiposten wurde er zusammengeschlagen, bedroht und beschimpft. Kurze Zeit später versuchte der Aktivist das Lambda-Menschenrechtskomitee als offizielle LGBTI-Organisation zu registrieren.
Ihar Tsikhanyuk will sich nicht verstecken, offen leben, den Leuten zeigen, dass auch sein Leben offen möglich ist.
Die Amnesty Hochschulgruppe der TU Berlin betreute einen Infostand am Nollendorfplatz in Berlin. Anlass war der kommende Geburtstag von Ihar Tsikhanyuk. Die Aktivist_innen sammelten Unterschriften für die Petition, die sich an den weißrussischen Generalstaatsanwalt richtet und die sofortige Untersuchung der Vorwürfe der Misshandlung Tsikhanyuks durch Polizist_innen in Hrodna fordert. Die Passant_innen konnten sich über den Einzelfall informieren sowie Geburtstagskarten an Ihar schreiben.
Auch zahlreiche andere Amnesty-Gruppen sammelten Unterschriften für die Petition
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Kamerun
Verfolgung von LGBTI nimmt zu
Seit etwa 2005 werden in Kamerun Personen aufgrund ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen sexuellen Orientierung zunehmend Opfer von willkürlichen Verhaftungen, Inhaftierungen und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen. Laut Strafgesetzbuch sind lediglich gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen verboten. In der Praxis wird das Gesetz jedoch wesentlich weiter ausgelegt. So werden die meisten Betroffenen allein aufgrund ihrer vermuteten sexuellen Orientierung verfolgt, angeklagt und verurteilt. In kaum einem Fall gibt es Zeugenaussagen über mutmaßliche gleichgeschlechtliche Handlungen.
Regierungsvertreter Kameruns und staatliche Sicherheitskräfte befürworten öffentlich, gezielt gegen Einzelpersonen oder Gruppen von Menschen vorzugehen, die sich für die Rechte von LGBT-Personen engagieren und sie zu attackieren.
Amnesty-Gruppen sammeln Unterschriften an die kamerunische Regierung, veranstalten Filmvorführungen, organisieren Podiumsdiskussionen zum Thema Homophobie in Kamerun und halten seit einigen Jahren eine monatliche Mahnwache vor der kamerunischen Botschaft in Berlin.
In Jamaika wird gleichgeschlechtlicher Sex unter Männern immer noch kriminalisiert und es drohen Gefängnisstrafen von bis zu 10 Jahren.
Zwar kommen diese Gesetze eher selten zur Anwendung, dennoch schüren sie ein insgesamt homo- und transphobes Klima reich an Vorurteilen, in dem Diskriminierung, Gewalt und andere Menschenrechtsverletzungen gegen LGBTI an der Tagesordnung sind. Die Gesetze werden auch als Vorwand für willkürliche Festnahmen oder gar Folter missbraucht. Als Folge sind LGBTI Menschen in Jamaika einer überproportial hohen Diskriminierung bei Arbeits- und Wohnungssuche sowie bei der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens ausgesetzt.
Diese Stigmatisierung wird zusätzlich verschärft durch eine öffentliche Befürwortung von Diskriminierung gegen LGBTI durch populäre jamaikanische Musiker, Religionsführer und Politiker.
Die Queeramnesty-Gruppe München organisierte eine Aufklärungs-Kampagne beim Chiemsee Reggae Summer Festival (CRS), um eine Debatte über homophobe Reggae-Musik anzustoßen und über die Verfolgung von LGBTI in Jamaika und anderen Ländern aufzuklären. Auch hier konnten zahlreiche Unterschriften zu verschiedenen Eilaktionen für verfolgte LGBTI gesammelt werden.
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