MERSI-Aktion für den wegen Homosexualität verhafteten usbekischen Journalisten Ruslan Sharipov
MERSI-Aktion für den wegen Homosexualität verhafteten usbekischen Journalisten Ruslan Sharipov

amnesty international und sexuelle Orientierung

Amnesty International besteht bereits seit über 30 Jahren und engagiert sich mit beachtlichem Erfolg für die Einhaltung von Menschenrechten.

Die weltweite Organisation, welche mehr als eine Million Mitglieder in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zählt, hat sich immer wieder neue Aufgabengebiete zu eigen gemacht.

1975 wurde nach einer kontroversen weltweiten Diskussion die Forderung nach der Abschaffung der Todesstrafe ins Mandat aufgenommen. 

Zum Thema Homosexualität hat es immer wieder Anträge auf den Jahresversammlungen der Sektionen gegeben, die in manchen Ländern angenommen wurden. Aber auf den Internationalen Ratstagungen geschah dennoch nichts. 

1979 wurde das Thema zum erstenmal auf die Tagesordnung gesetzt. Der Widerstand war groß, da Homosexualität nach Auffassung der Teilnehmer entweder in ihrem Land nicht existierte oder als europäischer "Import" in Afrika, den islamischen Ländern und der Mehrheit der asiatischen Länder angesehen wurde.

Schließlich wurde die Erweiterung des Mandats einhellig und mit dem Eingeständnis 1991 in Yokohama angenommen, dass dadurch die Menschenrechtsarbeit für Minderheiten stärker gefördert wird. Die Ratstagung entschied, sich für die Freilassung von Menschen einzusetzen, die ausschließlich aufgrund ihrer zwischen Erwachsenen im privaten Bereich einvernehmlich praktizierten Homosexualität inhaftiert worden waren.

Seither hat Amnesty International zahlreiche Berichte speziell zum Thema Menschenrechtsverletzungen an Homosexuellen veröffentlicht, die unter anderem Folter, "Verschwinden lassen" und ungesetzliche Hinrichtungen beinhalten. 

Amnesty ruft ebenso zur Abschaffung von Gesetzen auf, die homosexuelle Beziehungen zwischen einvernehmlich handelnden Erwachsenen kriminalisieren - wie z. B. in verschiedenen GUS-Staaten – und betrachtet solche Inhaftierte als gewaltlose politische Gefangene.