Jugendliche waren die Mehrheit der Teilnehmenden am ersten Pride in Ost-Timor am 30. Juni 2017 © by UN Women Asia & the Pacific is licensed with CC BY-NC-ND 2.0. To view a copy of this license, visit https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/
Jugendliche waren die Mehrheit der Teilnehmenden am ersten Pride in Ost-Timor am 30. Juni 2017 © by UN Women Asia & the Pacific is licensed with CC BY-NC-ND 2.0. To view a copy of this license, visit https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Meldungen | Ost-Timor Ost-Timor: VERBESSERUNG DER GLEICHSTELLUNG UND INKLUSION

In einem Bericht zum Universellen periodischen Überprüfungsverfahrens (UPR) für die Vereinten Nationen nimmt Amnesty International auch Stellung zur Situation von LGBTI in Ost-Timor.

SEXUELLE ORIENTIERUNG, GESCHLECHTSIDENTITÄT, -AUSDRUCK UND GESCHLECHTSMERKMALE

Die Regierung von Timor-Leste hat es versäumt, Gesetze, Strategien und Praktiken zur Nichtdiskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung, der Geschlechtsidentität oder des -ausdrucks und von Geschlechtsmerkmalen umfassend umzusetzen oder zu verbessern. Die Ministerien haben bisher keine umfassenden Trainings zur Sensibilisierung für Fragen der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität, des Geschlechtsausdrucks und der Geschlechtsmerkmale implementiert. Insbesondere das Gesundheitsministerium sollte aktiv mit der Gemeinschaft zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Recht auf Gesundheit ohne Diskriminierung geschützt und respektiert wird.11

Gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen werden zwar nicht kriminalisiert; gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Ehen jedoch auch nicht anerkannt. Es gibt keine Gesetze, die Menschen vor Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder -ausdruck und Geschlechtsmerkmalen schützen.

Eine der wichtigsten Auswirkungen der fehlenden Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen (die nicht als Haushaltseinheit gelten) ist, dass sie von der Nahrungsmittel- und Geldhilfe als Reaktion auf die Pandemie ausgeschlossen wurden, was die bestehenden Ungleichheiten noch verstärkt.

Timor-Leste veranstaltete 2017 mit Unterstützung der Regierung seine erste jährliche Pride. Seitdem fanden 2018 und 2019 zwei weitere Pride-Märsche statt.

Die zivilgesellschaftliche Organisation CODIVA (Coalition on Diversity and Action) hat festgestellt, dass Transgender Mitglieder stärker von Gewalt, Belästigung und Diskriminierung bedroht sind. Eine Studie aus dem Jahr 2017 dokumentierte Vergewaltigungen, physischen und psychischen Missbrauch, Ausgrenzung, Diskriminierung und Ausgrenzung von lesbischen und bisexuellen Frauen und Transgender-Männern.12

 

11 Spotlight Initiative, Timor-Leste reducing stigma and discrimination against LGBTI Community, 30 November 2020, spotlightinitiative.org/news/timor-leste-reducing-stigma-and-discrimination-against-lgbti-community

12 Rede Feto and ASEAN SOGIE Caucus (2017), A Research Report on the Lives of Lesbian and Bisexual Women and Transgender Men in Timor-Leste, aseansogiecaucus.org/news/asc-news/112-new-publication-a-research-report-on-thelives-of-lesbian-and-bisexual-women-and-transgender-men-in-timor-leste