Recherchen durch Amnesty International ergaben, dass diese Strafnormen der Polizei erlauben, Sexarbeiter_innen zu bedrohen, zu erpressen und willkürlich festzunehmen.
Sexarbeiter_innen in Papua-Neuguinea leiden in extremem Maße unter Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt, darunter Vergewaltigung und Mord.
Eine Befragung akademischer Forscher 2010 fand heraus, dass innerhalb von sechs Monaten, 50 % der Sexarbeiter_innen der Hauptstadt Papua-Neuguineas, Port Moresby, von Kunden oder von der Polizei vergewaltigt wurden
Amnesty International hörte erschütternde Zeugenaussagen von Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch durch die Polizei, Kunden und anderen und dass sie zu verängstigt waren, diese Verbrechen anzuzeigen, weil sie selbst als "Illegale" gelten.
Mona, eine obdachlose Sexarbeiterin, erzählte Amnesty International: "Die Polizei begann meinen Freund [ einen Kunden ] und mich zu schlagen ... Sechs Polizeibeamte hatten einer nach dem anderen Sex mit mir. Sie waren mit Pistolen bewaffnet, also musste ich es tun. Ich habe keinerlei Unterstützung, um sie vor Gericht anzuzeigen. Das war so schmerzhaft für mich, aber dann musste ich loslassen. Wenn ich Recht suchen würde, können sie mir nicht helfen, weil Sexarbeit gegen die Gesetze in PNG verstößt."
Die Polizei in Papua-Neuguinea nutzten Kondome als Beweismittel gegen Sexarbeiter_innen, die oft stigmatisiert und beschuldigt werden, Krankheiten zu verbreiten. Das entmutigt viele Sexarbeiter_innen, sich über sexuelle und reproduktive Gesundheit und HIV/AIDS zu informieren und sich diesbezüglich helfen zu lassen.
Mary, eine weibliche Sexarbeiterin, erklärte: "Wenn uns die Polizei aufgreift oder einsperrt und Kondome bei uns finden, schlagen sie uns zusammen und sagen, dass wir Sex unterstützen oder wir Krankheiten wie HIV verbreiten. Die Polizei fordert Geld von uns, sie bedrohen uns oder sagen, gebt uns diese Summe. Wir geben es ihnen, weil wir Angst haben, dass wir zusammengeschlagen werden, wenn wird es ihnen nicht tun.